PULS V: Farewell BROCKHAMPTON

{"subsource":"done_button","uid":"91E717EC-D06A-48ED-B2EA-F4DE745F391D_1633445163290","source":"other","origin":"gallery","total_draw_actions":6,"is_remix":false,"used_sources":"{"version":1,"sources":[]}","source_sid":"91E717EC-D06A-48ED-B2EA-F4DE745F391D_1633445163299","premium_sources":[],"fte_sources":[]}

Über Boybands und Split ups

Boybands wurden dafür geschaffen, um sich unter Tränen und dem Schwur ewiger Freundschaft wieder zu trennen. Bei manchen ist man erleichterter über diese Entscheidung als bei anderen. BROCKHAMPTONs Trennung ist tatsächlich einer der Sorte, die schmerzt und einen doch mit Liebeskummer zurücklässt. Es war ein langer Trennungsprozess mit Up und Downs und einigen Pausen: “It made me appreciate what we have within our group and our friendship after spending time apart” sagte Band Mitglied Romil Hemnani noch hoffnungsvoll nach der ersten „Auszeit“ in einem Interview. Aber das BROCKHAMPTON keine Zukunft hatte, war vorhersehbar: “This is going to be over in a few albums,” mahnte Boyband Leader Kevin Abstract in einem Interview mit GQ bereits 2019. Aber so richtig wahrhaben will man es ja nie, bis es endgültig ist. Letzten Monat hatte die Band via Instagram verkündet, nach zwei letzten Konzerten in Brixton und London von fortan ihre eigenen Wege zu bestreiten. Diesen Montag hatten sie ihr letztes Konzert in London gegeben. Eine Art Abschiedskuss. Ein guter Anlass für eine kleine Hommage und einen Rückblick. 

BROCKHAMPTON war das um weiten bessere OneDirection der 2010er Jahre. Allein weil die Texte vielseitiger waren als die der typischen Boybands. Bei BROCKHAMPTON ging es um das Erwachsenwerden, das Anderssein und Selbstakzeptanz. Themen, die bei der Veröffentlichung ihrer ersten EP „All-American Trash“ in 2016 für die Bandmitglieder (meist 96er Jahrgang) und jeden anderen heranwachsenden Teenager wohl relevant waren. 

Im Jahr darauf veröffentlichte die Band ihre legendäre Saturation-Trilogie. Die Alben brachten Banger wie GOLD, SWEET und BOOGIE hervor, die dafür gemacht waren, die Soundtracks des Sommers zu werden. An dieser Stelle lohnt es sich, Spotify zu öffnen und noch einmal reinzuhören. 

Die rosarote Brille der Band blieb nicht lange auf. Am 1. Dezember 2017 gab das Hip-Hop Kollektiv bereits bekannt, dass Saturation III ihr letztes Album sein würde.  Aber sie rissen sich noch einmal zusammen, unterschrieben bei RCA Records und machten mit einer weiteren Trilogie von Alben so grandios weiter wie zuvor. Die Trilogie mit dem Titel „The Best Years of Our Lives“ umfasste Iridiscence (2018), Ginger (2019) und Roadrunner. Darunter Songs wie NO HALO, SUGAR, GINGER UND BANKROLL. 

BROCKHAMPTON war dafür bekannt, mehrere Stile und audiovisuelle Elemente in ihre Musik zu integrieren. Der Grafikdesigner Henock „HK“ Sileshi, der Fotograf Ashlan Gray sowie der Webdesigner Roberto Ontenient waren Teil der offiziellen Bandliste, was sich deutlich in ihren Album Covern, Musikvideos und ihrer generellen Ästhetik widerspiegelte. 

Sie waren also ein Gesamtpaket und ein echtes Produkt der Internet-Ära, teilweise entstanden über ein Online-Fanforum von Kanye West.

Am Ende fließen viele Tränen und die Bandmitglieder veröffentlichen obligatorische Tweets wie „That were the best years of my life“. Uns Fans bleibt nun wie bei allen Boyband Split-ups nur die Hoffnung auf vielversprechende oder auch grausige Soloprojekte der Künstler.