Hallo und guten Morgen, liebe ZUler:innen,
egal, ob ihr euch gerade noch den verspäteten Spätsommerurlaub gönnt, mal wieder bei euren Eltern hallo sagt oder in intensiven Blockseminaren euren Gehirnschmalz aufwendet, ein bisschen positiven Input kann sicherlich jeder und jede von euch auch diese Woche gut vertragen. Dementsprechend lassen wir euch natürlich auch diese Woche, in der es am Campus sicherlich etwas ruhiger zugeht als für gewöhnlich, auf keinen Fall hängen. Also lehnt euch noch einmal kurz ganz entspannt zurück, bevor ihr hoffentlich ganz motiviert in diese neue Woche startet.
1. »Ich bin Fußballer, und ich bin schwul«
…titelte der Spiegel vergangene Woche. Er bezieht sich dabei auf den australischen Profi-Fußballer Josh Cavallo. Er mit seinem Coming-out der erste Spieler in der gesamten australischen A-League, der diesen Schritt gewagt hat. Denn der Profifußball ist leider bei weitem noch nicht so tolerant und diskriminierungsfrei, wie er es gerne von sich selbst behauptet. In Deutschland beispielsweise riet erst kürzlich Ex-Nationalspieler Philipp Lahm homosexuellen Fußballern (gendern an dieser Stelle nicht notwendig) mit der Öffentlichmachung ihrer sexuellen Orientierung bis nach dem Karriereende zu warten. Wir finden daher, ein wichtiges Zeichen des jungen Australiers, das als Anstoß einer überüberfälligen Reform des Fußballs und seines Selbstverständnisses interpretiert werden sollte – Welcome to the 21st century!
https://www.spiegel.de/sport/fussball/josh-cavallo-mit-coming-out-ich-bin-fussballer-und-ich-bin-schwul-a-fb6b2936-36f8-4d49-80aa-2fa496f18b0a
2. Künstler:innen in Irland erhalten bedingungsloses Grundeinkommen
Die Corona-Pandemie und der damit einhergehende Lock-Down war eine harte und belastende Zeit für die gesamte Gesellschaft, mit zahlreichen Einschränkungen und Verboten, die unsere aller Grundrechte in einem vorher nicht gekannten Maße eingeschränkt hatten. Doch es gab Personen- und Berufsgruppen die unter den Restriktionen noch stärker zu leiden hatten als andere. Zu diesen oftmals vergessen oder außer Acht gelassenen Menschen zählen unter anderem die Künstler:innen. Die irische Regierung plant aus diesem Grund aktuell ab dem Jahr 2023 2.000 Kulturschaffenden im Land ein Grundeinkommen in Höhe von 300 Euro monatlich bedingungslos zuzusichern. Dieses geplante Pilotprojekt erstreckt sich insgesamt über drei Jahre und soll die Kreativindustrie Irlands, wie andere Industrien auch, in dieser schweren Zeit unterstützen.
Wir finden, eine großartige Idee! 300 Euro werden natürlich niemandem vor dem Bankrott retten, könnten aber für einige Menschen einen entscheidenden Unterschied machen und eine Erleichterung darstellen. Denn was wäre unsere Welt denn ohne Musik, Theater, Schauspiel und Malerei? Sie wäre zumindest sehr grau, trist und uninspiriert, wenn nicht sogar existenziell bedroht. Vielleicht, wenn wir ein wenig Glück haben, stößt dies die allgemeine Debatte über ein bedingungsloses Grundeinkommen auch hierzulande erneut an. Wissenschaftliche Studien über den vielversprechenden Erfolg einer solchen politischen Maßnahme gibt es schließlich bereits einige.
https://www1.wdr.de/mediathek/audio/cosmo/daily-good-news/
3. Uruguay zeigt wie’s richtig geht
Das kleine südamerikanische Land bezieht bereits 98% des nationalen Energiebedarfs aus erneuerbaren Energiequellen, namely Wind, Sonne und Wasserkraft. Damit ist Uruguay weltweit Vorreiter. Hättet ihr nicht gedacht? Eure Voreingenommenheit sei euch verziehen. Zum Vergleich: statistischen Angaben zu Folge lag der Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Deutschland im vergangenen Monat bei 47,8%. Uruguay erreicht damit nicht nur eine top Umweltbilanz, sondern das Land macht sich zudem fast vollständig unabhängig von Importen fossiler Brennstoffe. Uruguay zeigt damit, wie es gehen kann, wenn man “einfach mal macht”. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Eventuell sollten sich führende politische Entscheidungsträger:innen auch hierzulande einmal mit den Uruguayer:innen (ja, so heißt das) unterhalten. Von so viel Tatendrang kann man sich in jedem Fall eine große Scheibe abschneiden.
https://www.dw.com/de/uruguay-ist-pionier-in-sachen-gr%C3%BCner-strom/a-59493064
4. Die erste schwarze Frau
…zieht mit der vergangenen landesweiten Wahl in den deutschen Bundestag ein. Die erste schwarze Frau im Bundestag! Was hier zuerst wie eine Sensation klingt, ist im Endeffekt eigentlich eine weitere Nachricht, die mehr Empörung als Eigenlob hervorrufen müsste. Aber gut, schließlich sind wir hier ja bei Positive News und werden daher ausnahmsweise einmal auf die Kritik verzichten. Auf der einen Seite ist es für ein solches Ereignis natürlich viel zu spät, auf der anderen Seite aber konnten im Zuge der letzten Bundestagswahl eindeutig Verbesserungen im Sinne eines inklusiveren und diverseren Parlaments erzielt werden. Wie beispielsweise die ZEIT in der Ausgabe vom 07.10.21 porträtierte, sind gemeinsam mit der Grünen-Politikerin Awet Tesfaiesus auch zahlreiche weitere junge Menschen in den Bundestag eingezogen, die unsere heutige Gesellschaft so bunt und vielfältig widerspiegelt, wie sie auch tatsächlich schon lange ist.
https://www.dw.com/de/ein-treffen-mit-der-ersten-schwarzen-frau-im-bundestag/av-59622272