„Der Name des Windes“ von Patrick Rothfuss

Bücherregal

Die Entscheidung meine erste Kolumne über dieses Buch zu schreiben, war nicht schwer zu fällen, denn es fühlt sich schlicht falsch an, nicht über das Buch zu schreiben, welches ich so schon jedem empfehle. Der Grund ist simpel, denn Rothfuss schafft es in seinem Roman grundlegende existenzielle Fragen aufzuwerfen, um sie mithilfe von Geschichten gleich darauf auf erschreckend schöne und bedrückend sinnliche Art zu beantworten.

„Der Name des Windes“ ist ein Fantasieroman, der dem Aufbau einer Biographie ähnelt. Der Protagonist ist ein junger Mann, der rückblickend von seinem Leben erzählt, die fantastische Welt dadurch erklärt und immer wieder Geschichten, Legenden und Anekdoten erzählt, die ihm selbst einmal zu Ohren gekommen sind. Das Buch thematisiert in diesem Zuge viele unterschiedliche Aspekte, wie beispielweise der Umgang mit Verlust oder Geldproblemen, aber natürlich auch magische Dinge wie Alchemie. Oft werden Fragen, die scheinbar unmöglich zu beantworten sind, auf bewegende Art eben doch genau das: Beantwortet. Was ist eigentlich „der richtige Weg“? Oder: Was ist Wissen, was ist Macht und was tut man schließlich damit, wenn man sie einmal besitzt? Interessant ist auch, wie die Universität beschrieben wird und welchen enormen Einfluss sie auf das Leben von Kvothe ausübt und die Rolle, die sie in diesem einnimmt.

Aber nicht nur der Inhalt des Buches ist so empfehlenswert, sondern auch der besondere Schreibstil: Rothfuss schafft es mithilfe von Wörtern Melodien zu komponieren, die auch nach dem Lesen noch in einem widerhallen. Die Metaphern, die er nutzt, um verschiedene Thematiken näher zu bringen, sind so bildlich wie sie auch erdrückend sein können. Mithilfe von Worten erschafft er Charaktere, so seltsam und schräg sie auch sein mögen, so sind sie dennoch auf unnahbare Art nahbar. Das Buch ist wie eine Flucht von dem eigenen Alltag in den Alltag eines jungen Mannes, der alles auf sich zukommen lässt, magischen Figuren hinterher jagt, um Antworten zu erlangen und der durch seine Wissbegier und seiner allzu genialen Art oft vom einen Schlamassel in den nächsten gerät.

Generell ist dieses Buch einfach schön zu lesen, mal etwas anderes und irgendwie zu jeder Zeit auch so etwas wie ein Ratgeber. Es öffnet einem die Augen für die Dinge, die man jederzeit vor sich hat, aber noch immer nicht versteht oder gar sieht.