Heute Abend feiert der von ZU-Studenten produzierte Kurzfilm „Schnurlos Verschwunden“ im Studio 17 Premiere – FuturDrei berichtet über den Ablauf und das Endergebnis eines ambitionierten Projekts.
Am Anfang des ganzen Vorhabens stand eine Student Study. Eine Gruppe filminteressierter ZU-ler hatte sich zusammengefunden, um von Dozenten der Hochschule für Fernsehen und Film München und der Bayerischen Akademie für Fernsehen mehr über Theorie und Praxis der Filmproduktion zu lernen. Die zentrale Frage war hierbei: wie produziert man trotz monetär und zeitlich begrenzten Kapazitäten einen leinwandtauglichen Film? Der Wunsch, das im Seminar gewonnene Know-How praktisch anzuwenden, war von Anfang an vorhanden, jedoch machte die Uni schnell deutlich, dass die Prüfungsleistung des Seminars nicht in Form eines Kurzfilms erbracht werden könne. Korbinian Richter und Cord Schmidt beschlossen, das Projekt ZU-Film trotzdem anzugehen. Bei der Suche nach motivierten Mitstreitern konnten die beiden „Schnurlos Verschwunden“- Produzenten zu einem Großteil auf ihre Kommilitonen aus der Student Study zurückgreifen. Zusätzlich zu den 14 universitätsinternen Teammitgliedern, von denen keiner bisher an einer derart aufwändigen Filmproduktion mitgearbeitet hatte, erhielten sie Unterstützung von befreundeten Studenten anderer Unis. Nun da genügend helfende Hände für die zahlreichen Aufgabenfelder von Casting über Finanzierung und Regie bis hin zur Postproduktion gefunden waren, machte sich Korbinian gemeinsam mit Mariel Sousa daran, ein Drehbuch zu verfassen. Nach einem dreimonatigen Schreibprozess voller verworfener Ideen und intensiver Rücksprachen mit Dozenten und Teammitgliedern war das Werk vollbracht. Noch im gleichen Semester fanden die fünftägigen Dreharbeiten statt – „Schnurlos Verschwunden“ war im Kasten. Die Postproduktion zog sich dann bedingt durch Auslandssemester und universitäre Verpflichtungen in die Länge, doch das Team blieb am Ball und kann heute, anderthalb Jahre nachdem sie sich zusammenfanden, das Endergebnis seines Projektes präsentieren. Und das kann sich sehen lassen:
Die viertelstündige Komödie wirkt durch und durch stimmig, und dass es sich hierbei um ein studentisches Pilotprojekt handelt, ist nicht zu erahnen. Die Handlung des Films gleicht einer modernen Odyssee: sie begleitet den Protagonisten, dessen Internet kurz vor einer wichtigen Videokonferenz den Geist aufgibt, auf seiner Suche nach einem funktionierendem WLAN-Netzwerk. Auf seinem Gratwandel zwischen Angespanntheit und Kontrollverlust begegnet er den Bewohnern seines Hauses, die ihm den Weg zum Internetzugang auf die unterschiedlichsten Weisen versperren. Am Ende kommt das geplante Videotelefonat tatsächlich zustande – jedoch unter komplett anderen Umständen als ursprünglich geplant. Es sind die Details, die zeigen, wie viel Herzblut und Überlegung hinter „Schnurlos Verschwunden“ steckt: die Macbook-Ästhetik, die sich durch den gesamten Film zieht, die Musik, die Kameraführung – all diese Aspekte sind harmonisch miteinander verknüpft und machen den Film sehenswert. Wer also Lust auf einen gut produzierten Kurzfilm mit ZU-Studenten in den Statistenrollen, brau:zeit –Bierflaschen im Hintergrund und viel studentischem Elan hat, dem sei geraten, heute Abend im Studio 17 vorbeizuschauen!