Den kleinsten gemeinsamen Nenner finden: Die Präsidentin der Zeppelin Model United Nations (MUN) Society, Sofia-Elena Karl, spricht im Interview mit futurdrei über die Tragweite des diskursiven Erarbeitens politischer Ideen.
Sie ist älter als der Club of International Politics (CIP): Die Zeppelin Model United Nations Society, kurz MUN Society, ist eine der traditionsreichsten Initiativen der Zeppelin Universität (ZU) und in diesem Monat auch Initiative im Spotlight. Nun soll die MUN Society, die sich für internationale Politik und speziell für das Geschehen der Vereinten Nationen
(UN) interessiert, seit November letzten Jahres unter neuer Leitung wieder stärker an der ZU aufblühen. Heute reiste die Zeppelin MUN Society der ZU zur Havard WorldMUN- Konferenz nach Paris. Die kleine Delegation, bestehend aus drei Studentinnen der Bachelor-Studiengänge Sociology, Politics and Economics (SPE), soll nicht über die grossen Visionen der MUN Society hinwegtäuschen, wie deren Präsidentin deutlich macht. Sofia-Elena Karl im Gespräch mit futurdrei:
Liebe Sofia, schön dass du mitten in den Vorbereitungen zur nächsten Model United Nations (MUN) Konferenz die Zeit für ein Interview findest. Vielleicht könntest du zu Anfang einmal Einblick geben, was dich ins Präsidium der Zeppelin MUN Society geführt hat?
Ich bin beim Club of International Politics (CIP) der Zeppelin Universität seit Februar 2022 ein aktives Mitglied und habe auch über die Initiative des CIP über die MUN Society erfahren. Außerdem habe ich immer von anderen Institutionen und Universitäten oder auch von Schulen mitbekommen, dass es die Model United Nations als Format gibt und war daran aufgrund meines auch politisch ausgerichteten Studiums sehr interessiert. So bin ich dann in dieses ganze Feld reingekommen und als im November die Neuwahlen für den Vorstand des CIPs anstanden, habe ich mich auf den Platz als Präsidentin der Zeppelin MUN Society beworben und wurde daraufhin im November 2022 auch gewählt.
Was ist die MUN Society eigentlich genau und inwiefern unterscheidet sie sich in ihren Organisationsstrukturen vom CIP?
Also dazu kann ich vielleicht sagen, dass sich der CIP aus der MUN Society heraus entwickelt hat, weil diese zuerst an der Zeppelin Universität (ZU) im Jahr 2011 gegründet wurde. Die MUN ist letztendlich eine Simulation, ein Planspiel der Vereinten Nationen und kann von jeder Universität oder auch Schule gespielt werden und ins Leben gerufen werden. Also dieses Konzept ist schon lange etabliert und wird auch von den Vereinten Nationen (UN) unterstützt. Dann ist die Initiative an der ZU leider über die Jahre ein bisschen eingeschlafen. Aber daraufhin hat sich der CIP und zu einer grossen Initiative mit vielen Mitgliedern gegründet, insbesondere aus den Studiengängen Politics, Administration und International Relations (PAIR) und Sociology, Politics und Economics (SPE) entwickelt. Der CIP hat dann die MUN Society unter sein Dach aufgenommen. Wir, die MUN, sind eine eigene Gruppierung innerhalb des CIP, wir handeln eigenständig und es gibt eben auch die zwei Vorstandsposten, die ich und Simon Fuchsloch bekleiden.
Finden MUN-Konferenzen auch nach wie vor an der ZU statt?
Die erste Lake MUN, also eine an der ZU veranstaltete Konferenz, gab es bereits im Jahr 2012. Aber man muss dazu auch sagen, dass die MUNs auch immer den Titel der Debate trugen und es für die Studierenden dabei mehrheitlich darum ging, in kleiner und gemütlicher Runde und bei einem Glas Wein politische Themen zu besprechen. Also ich kann mir vorstellen, dass diese Idee vom gemeinsamen Debattieren und diesem Austausch zu politischen Themen schon länger hier an der ZU vertreten war, aber erst ab 2011 zum Gedanken an das Veranstalten eigener MUN-Konferenzen ausgreift ist. Mittlerweile besuchen wir mit der MUN Society aber auch international stattfindende MUN-Konferenzen, an denen es keineswegs mehr um das Debattieren in kleiner Runde geht. Das sind zwar immer noch private, von einzelnen Universitäten oder Schulen veranstaltete Konferenzen, aber dennoch hoch durchorganisierte MUNs im grossen Stil.
An den grossen MUN-Konferenzen, wie jene in Mannheim oder auch in St.Gallen, geht es also nicht ums Weintrinken?
Also das Schöne an uns und den MUN Societies auf der ganzen Welt ist, dass sie auf jeden Fall diesen akademischen Aspekt verfolgen, dass man sich zusammenfindet, um politische Themen in einem sehr formal geregelten Ablauf zu debattieren. Als teilnehmende Person muss man wissen, was die Regeln sind, wann man das Wort ergreifen kann, wie man am besten seine Argumente vorträgt, um den meisten Impact zu generieren. Aber das Wichtige bei diesen Konferenzen ist eben auch der diplomatische Austausch, was bedeutet, dass man auch andere Studierende mit ähnlichen Interessen kennenlernen soll und gute Kontakte knüpfen sowie bereits entstandene Freundschaften pflegen kann. Der Kennenlernaspekt neuer Leute, die aus aller Welt zu den MUNs anreisen, darf dabei auch nicht unterschätzt werden.
Ich denke, dieser Netzwerkcharakter in Kombination mit einem gepflegten politischen Austausch macht die MUN-Konferenzen so besonders. Und da ist ein Glas Wein natürlich nicht ausgeschlossen.
Sofia, was war dein schönstes Erlebnis im Zusammenhang mit der MUN Society bisher?
Ich war bis jetzt in meiner Studienzeit auf zwei Konferenzen: Bei der MUN in Mannheim und jener in St.Gallen. Dabei war wirklich zu bemerken, wie ich mich aufgrund der Erfahrung mit anderen zusammen zu arbeiten, innerhalb von drei Tagen stark verbessern konnte. Ich hatte ganz tolle Chairs, welche die Gruppen in meinem Komitee in Sankt Gallen geführt haben und die gleichzeitig sehr viel Hilfestellung angeboten haben. An der MUN in St.Gallen habe ich dann auch den «Best Delegate Award» gewonnen. Es ist die höchste Auszeichnung innerhalb eines Komitees. Das war ein sehr schönes Erlebnis, da ich an jene Konferenz mit keinerlei Erwartungen herangegangen bin. Ich wollte einfach das meiste für mich herausholen, um daraufhin zu sehen, was eigentlich möglich ist, wenn man mit einer positiven und offenen Einstellung und ohne großen Druck in eine Konferenz geht. Diese Erfahrung hat mich sehr bestärkt.
Ich habe eurer Website entnommen, dass es Ziel der Zeppelin MUN Society ist, tiefer gehende praktische Einsichten in die Denk und Arbeitsweise der Vereinten Nationen (UN) zu bekommen. Wie erfolgreich seid ihr in eurer Arbeit?
Ich würde sagen, dass die Arbeit der Zeppelin MUN Society und der MUN-Konferenzen generell ein langer Prozess ist, den man Leuten durch Erzählungen nahelegen kann, aber der Lernerfolg letztendlich ein Learning-by-Doing-Konzept ist. Wenn man wirklich verstehen möchte, was die Arbeitsweisen der UN sind und was sie bedeuten, dann muss man einmal an einer Konferenz teilgenommen haben, weil man dann erst sieht, wie viel durch Austausch erreicht werden kann. Aber das viel erreichbar ist, bedeutet gleichzeitig, dass man oft auch weniger erzielt, als man vielleicht erwartet hätte. Es klingt negativer, als es eigentlich ist, da viele Konferenzen, und das sehen wir auch in unserem politischen Alltag zum Beispiel, doch eher träge sind.
Die letzte Klimakonferenz, die COP26 in Glasgow ist ein gutes Beispiel dafür, denn oft wurde von Klimaaktivisten gesagt, dass zu wenig erreicht wurde. Wenn man aber durch die Erfahrung einer MUN weiß und selbst auf einer solchen simulierten Konferenz war, wie viele Gegenpositionen es tatsächlich gibt, wie oft Menschen letztlich ihre eigene mentale Strategie verfolgen, aber wie viel man dennoch durch den Austausch und das Festhalten an Resolutionen erreichen kann, dann entsteht ein tieferes Verständnis für die diskursive Entwicklung politischer Ziele und deren Umsetzung.
Siehst du den Lernerfolg aus einer Teilnahme an der MUN-Society also vor allem darin begründet, dass du den Diskurs aktiv miterlebst, verstehst, warum Entscheidungen oft so lange dauern und warum es überhaupt so viele Konferenzen im UN-Parlament braucht?
Ich habe auf jeden Fall mehr Verständnis für die Arbeit der UN gewonnen, weil ich verstanden und auch durch die Erfahrungen auf den einzelnen Konferenzen gelernt habe, wie schwierig es ist, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Das hat mich vor allem viel Respekt vor anderen Positionen gelehrt. Ich habe verstanden, wie viel Arbeit dahinter steckt, wie viel Forschung für solche Konferenzen nötig ist, auch wenn sie simuliert werden. Außerdem liegt die Anstrengung nicht immer bei den Diplomaten, die am Ende in einem Gremium sitzen und Standpunkte austauschen, sondern auch bei den Menschen dahinter, die viel recherchieren müssen, sowie bei den Strategien der einzelnen Länder, die durch ihre Delegierten zum Ausdruck kommen, und zu einem großen Teil auch bei den kulturellen Unterschieden, die die Arbeit in einem großen Parlament wie dem der UNO zusätzlich verkomplizieren.
Durch dieses tiefergehende Verständnis habe ich grossen Respekt für den gesamten Prozess der Politik der UN gelernt. Man sollte der UNO nicht immer vorwerfen, ein zahnloser Tiger zu sein, was so ein Begriff ist, der sehr gerne auch in politischen Essays fällt. Das ist gar nicht so, nur die Ergebnisse sprechen nicht unbedingt immer für den Arbeitsaufwand und vor allem die Austauschprozesse, die im Hintergrund stattfinden.
Wie ist das, wenn man an MUN-Konferenzen eine zugeteilte Position einnehmen muss und dessen Standpunkte und Interessen vertreten muss, denen man persönlich vielleicht gar nicht zustimmt?
Bei einer Teilnahme an einer MUN-Konferenz übt man sich natürlich auch darin in dem Prozess des sogenannten Agreements, da man auch manchmal Positionen vertreten muss, denen man persönlich nicht zustimmen würde, das ist richtig. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich selber bei der MUN in St.Gallen, im Dezember 2022, Lettland zu einem Thema vertreten habe, was die EU betroffen hat, nämlich zur Sanktionierung Russlands und wie man das Verfahren dahingehend beschleunigen könnte. Lettland hat aber die Position vertreten, dass ein sogenanntes Wahlverfahren nützlicher sei, was nicht dazu führt, dass Sanktionen unbedingt schnell verhängt werden. Ich persönlich habe diese Position eigentlich nicht so nachvollziehen können und hatte anfänglich Mühe mit meiner Argumentation. Aber durch Recherche habe ich dann die Position Lettlands immer mehr verstanden. Ich habe auch verstanden, warum ein kleines Land wie Lettland, aber auch Estland, im Kontrast zu gewissen Interessen der UN stehen. Das muss sich andersherum aber auch nicht immer gleich negativ auf eine gesamte Institution wie die EU auswirken. Das Verstehen anderer Positionen hat immer eine Bereichernde Komponente und trägt gleichzeitig zur Festigung der eigenen Meinung bei. Allzu oft werden wir durch die Meinungen anderer gelenkt, da man nur am Rande informiert ist und gewisse Standpunkte einen erst einmal plausibel erscheinen. Letztendlich verschafft eine Teilnahme an einer MUN-Konferenz zu einem besseren Bewusstsein der eigenen Meinung zu aktuellen politischen Debatten.
Wenn man sich mit einer Position tiefer beschäftigt, mit der man persönlich nicht übereinstimmt, versteht man seine eigene Argumentation besser und kann dadurch auch stärker auftreten.
Was waren die Gründe für eine Absage der eigentlich für dieses Jahr geplanten Lake MUN, also der eigenen MUN-Konferenz?
Da ich erst seit Januar offiziell das Amt der Präsidentin der Zeppelin MUN Society zusammen mit Simon Fuchsloch bekleide, gestaltete sich die Vorlaufzeit für eine Planung der Lake MUN zu knapp, sodass wir uns im Präsidium der MUN dazu entschlossen haben, das Thema auf die Agenda für das kommende Jahr zu setzen. Dazu muss ich auch sagen, dass unser Team innerhalb der Zeppelin MUN Society im vergangenen Jahr noch zu klein für die Planung und Realisierung einer Lake MUN gewesen ist, was erschwerend zu der zu spät begonnenen Organisation für die Konferenz hinzukam. Aktuell sind wir daher sehr engagiert, unser Team wieder auf- und auszubauen. So haben wir unser Team beispielsweise auch schon um einige neue Mitglieder:innen bereichern können, die sich um das Sponsoring und die Social Media-Arbeit kümmern. So arbeiten wir peut à peut auf eine wirkliche Basis der MUN Society hin und bleiben optimistisch, dass eine Lake MUN in Zukunft an unserer Universität wieder möglich sein wird.
Nun geht es für die Delegation, bestehend aus drei Studentinnen der ZU an die Havard World MUN 2023 nach Paris und im kommenden April ein zweites Mal an die Mannheim MUN, die ihr im vergangenen Jahr bereits mit acht studentischen Delegierten besucht habt. Überwiegt bei den aktuellen Vorbereitungen die Vorfreude oder doch die Anspannung?
Dadurch, dass ich jetzt bezogen auf die World MUN in Paris selbst Delegierte für die ZU bin, was bedeutet, dass ich verantwortlich für meine ganze Delegation bin, würde ich schon sagen, dass neben der Vorfreude auf die tolle Stadt Paris und die Opening Ceremony im Palais de Congress auch ein bisschen Anspannung mit einhergeht. Großstadt bedeutet nämlich auch, dass viele andere Faktoren eine Rolle spielen. Aktuell gibt es nämlich wieder Streiks von den Gewerkschaften, was die Anreise nach Paris jetzt etwas unsicher gemacht hat. Und außerdem ist man natürlich als Präsidentin der MUN Society immer in der Verantwortung, dass es jedem in der Delegation gut geht. Es ist nämlich schon so, dass die Teilnahme an einer MUN-Konferenz eine zwar durch und durch tolle Erfahrung ist, aber dennoch eine sehr intensive Zeit bedeutet. Man schläft weniger aufgrund der vielen Veranstaltungen, die nebenher noch stattfinden, man ist in ständigem Austausch mit Anderen und da möchte ich auf jeden Fall zusehen, dass sich jeder in meiner Delegation wohlfühlt. Deswegen bin ich vorfreudig, aber gleichzeitig auch angespannt, da ich mich in der Position befinde, die alles zusammenhält und die Planungen für die Mannheim auch bereits parallel dazu anlaufen.
Wem steht denn die Teilnahme an der MUN Society und damit auch der Reise an eine MUN-Konferenz grundsätzlich offen?
Grundsätzlich ist es mir sehr wichtig, dass jeder und jede weiß, dass alle willkommen sind, weil die MUN eben kein Konzept ist, das nur für Leute aufgelegt ist, die entweder im politischen oder juristischen Bereich studieren. Ich habe auf den Konferenzen Leute getroffen, die Biochemie studiert haben oder auch Computer Sciences. Die MUN ist eine sehr offene Veranstaltung. Es geht nämlich darum, wirklich Expertise aus allen Feldern mit einzubringen. Und man braucht erstmal kein spezifisches politisches Wissen, um mitzumachen. Letztendlich landet man nämlich immer in einem Komitee, dessen Thematik man noch nicht so kennt und wo man sich erst mal einlesen und Recherche betreiben muss, um auch einen neutralen Blick auf die eigene politische Strategie zu haben, die man verfolgen soll. Außerdem würde ich sagen, dass die wichtigste Qualifikation, die man an eine MUN-Konferenz mitbringen sollte, die ist, dass man den direkten und intensiven Austausch nicht scheut. Ich kann nämlich auch verstehen, dass dies nicht für jeden etwas ist, wenn man es nicht ertragen kann, in einem großen Raum zu sitzen und nur darauf zu warten, bis man sprechen kann.
Vielleicht liegt dem einen oder anderen das nicht, denn das erfordert neben einer hohen Resilienz auch eine grosse Konzentration auf das, was von den anderen Delegierten mit in die Diskussion miteingebracht wird. Daneben erfordert es aber auch Offenheit und eine Prise Optimismus, sodass man in eine große Konferenz mit dem Anspruch rein gehen kann, heute etwas zu erreichen.
Ich würde auch sagen, dass Englischkenntnisse keine zu große Rolle spielen. Man sollte sich nicht aufgrund von sprachlichen Barrieren davon abhalten lassen, an einer MUN- Konferenz teilzunehmen. Die MUN hat mir persönlich zusätzlich sehr geholfen, mein Englisch zu verbessern. Im Fokus stehen also vor allem Lernbereitschaft, Offenheit und Freude am Austausch.
Zum Abschluss würde ich gerne von dir wissen, worin deine persönliche Motivation besteht, die Zeppelin MUN Society fortleben zu lassen und worin du das Potenzial eurer Mission siehst?
Das finde ich eine ganz schöne Frage! Ich glaube, das Potenzial der MUN Society liegt vor allem darin begründet, dass wir eine Universität sind, die ohnehin vom Austausch der Studierenden lebt. Der Diskurs wird an unserer Universität wirklich gelebt. Wir als MUN Society der ZU sind vor allem am politischen Austausch interessiert und tragen somit zum allgemeinen Diskurs bei.
Aber wir wollen mit unserer Initiative auch aufzeigen, dass gemeinsames Diskutieren über den blossen Austausch hinausgehen kann und insbesondere dem gemeinsamen Erarbeiten von Lösungen dient – was aber auch bedeutet, dass vielleicht nicht immer die eigene Meinung letztendlich gewinnt. An MUN- Konferenzen geht es nicht ums Gewinnen, sondern ums gemeinsame Erarbeiten von Lösungen, um auf den kleinsten gemeinsamen Nenner zu kommen.
Danke für das schöne Gespräch Sofia! Irgendwelche letzten Worte?
Ich bedanke mich! Ich möchte nur noch anmerken, dass es mir wichtig ist, dass diese Art von Konzept und auch der Simulationscharakter der MUN-Konferenzen an unserer Universität wieder Bestand findet, weil ich glaube, dass wir einen so grossen Pool an qualifizierten jungen Menschen haben, die sich auch für die Arbeit der Vereinten Nationen einsetzen könnten. Zudem bietet die Erfahrung der Teilnahme an einer MUN aber auch ein grosses persönliches Entwicklungspotential für ein späteres Berufsleben, nicht nur im politischen Feld. Und außerdem, und jetzt wird es vielleicht etwas pathetischer, aber es ist mir auch wichtig zu sagen, dass wir seit einem Jahr mit einem Krieg innerhalb Europas konfrontiert sind und dabei nicht vergessen, dass unsere Sicherheit, mit der wir alle groß geworden sind, wahnsinnig fragil ist. Das Leben, das wir aktuell leben und das wir kennen, muss mit allen Mitteln geschützt werden. Ich sehe unsere Mission mit der Zeppelin MUN Society auch darin, dass wir daran arbeiten müssen, um es aufrechtzuerhalten.