Friedrichshafen am Bodensee: Studierende der Zeppelin Universität genießen als Privatstudenten so einige Privilegien – eines davon ist sicherlich die Möglichkeit, seinen vierbeinigen Begleiter ins Campus-Gebäude mitzunehmen und ihn am akademischen Alltag teilhaben zu lassen. Von diesem Privileg wurde in letzter Zeit so viel Gebrauch gemacht, dass man im Präsidium die Ansicht teilte, es sei an der Zeit, die Fellnasen nun auch offiziell zu immatrikulieren; schließlich wären sie ohnehin schon fester Bestandteil der ZU-Studentenschaft.
Student Markus von Albrecht ist begeistert, dass sein Golden Retriever Charles ihn nun zu allen Seminaren begleiten kann:
„Es zeigt sich wieder einmal, dass die ZU ihrer Zeit weit voraus ist: Mein kleiner Charles kann nun im Soziologie-Seminar den eingeschlafenen Kurs durch ein unerwartetes Bellen wachrütteln, wenn er mal wieder am Rücken gekrault werden will, was die Aufmerksamkeit der Anwesenden für besprochene Inhalte definitiv fördert!“
Damit sich Charles auch nicht diskriminiert fühlt, hat das Facility-Management der ZU sämtliche Räume und Sanitäranalgen artgerecht umgerüstet; auch die Mensa hat eine vielfältige Bandbreite an Hundefutter-Kreationen in ihr kulinarisches Konzept integriert. Seminarräume müssen nun stets mit einem Sack Leckerli und einem Wochenvorrat Kau-Knochen ausgestattet werden, sodass die Hunde Monologe, Vorträge und Diskussionen aufmerksam mitverfolgen können. Zudem müssen in den Gängen und Zwischenräumen der Universität Kottüten für den nötigen Bedarf zu Verfügung stehen; denn man kann nie wissen, wer wirklich stubenrein ist.
Analog zu der AG Diversität unter den Studierenden sorgt ein Hunde-Rat dafür, dass die Zusammensetzung der Hu(ü)nd*innen unterschiedlicher ethnischer wie auch sozioökonomischer Hintergründe einem transkulturellen Diversitätsanspruch gerecht werden kann.
Durch die nun gestiegene Anzahl an immatrikulierten Hunden und Hündinnen ist auch eine ganz neue Initiativen-Kultur rund um die Betreuung und Pflege von Hunden entstanden: Die Initiative „Dog your Life!“ setzt sich beispielsweise dafür ein, dass die sozial-benachteiligten Straßenköter auch mit den adeligen Dobermännern spielen dürfen und nicht in den eigenen Kreisen verkehren müssen.
Auf den Punkt gebracht kann die ZU durch die Integration der Fellnasen nur profitieren, schließlich bereichern diese eine ohnehin schon blühende Universitätskultur.