Eigentlich wäre es wieder eine ganz gewöhnliche Woche für Leon M., SPE-Student, gewesen, in der er sich der Makroökonomie und Ökonometrie gewidmet hätte, um gewissenhaft seine Seminare vor- und nachzubereiten. Doch heute war der Beginn der in Vallendar stattfindenden Euromasters! Das sagenumwobene Sportturnier zwischen den diversen Universitäten hatte geradezu magische Effekte auf den „Spirit“ an der Zeppelin Uni.
„Wir alle spüren sie, diese tiefe, fast schon telepathische Verbundenheit mit unseren Kommilitonen, die gerade in Vallendar den Spirit in seiner puristischsten Form erleben! Wie es uns nur ergehen könnte, wenn unsere Freunde nicht gerade vor Ort wären, völlig unvorstellbar!“
Leon M. ist sogar so tief in der Spirit-Trance versunken, dass er bei jedem zugesendeten Snapchat-Video, in dem jemand stark alkoholisiert, so etwas wie einen Paarungsschrei eines willigen Hengstes in die Menge grölt, ein Kapitel zusätzlich aus seinem Makro-Buch bearbeitet.
Am Ende des Tages können nur alle Seiten vom Spirit der Euromasters profitieren: Die „Athleten“ in Vallendar durchleben einen mehrtägigen Rausch, in dem sich der Verzehr von Niedrigprozentigem und Hochprozentigem systematisch abwechselt – und in der Bib, tja, da wird dank des Spirits nun noch härter als sonst gearbeitet.
Fritzchen kommt ins zweite Semester und fragt Ersatzpapa & Hausmeister Ralph, ob er mal so richtig Euromasters machen darf. Darauf Ralph: “Na klar mein Sohn, aber übertreibe es bloß nicht!”
Am nächsten Tag wacht Fritzchen völlig verkatert im Gebüsch vor dem Turm der Turbulenzen auf. Er rennt zu Hausmeister Ralph und fragt ihn, ob er weiß, was passiert sei.
Darauf Ralph: “Mein Sohn, wenn du zu den Euromasters gehst und dich dafür hart feierst, ist das OK. Wenn du dort Drogen nimmst und dir richtig einen reinstellst, ist das natürlich OK. Wenn du in Snapchat-Videos einen auf willigen Hengst machst, Paarungsschreie in die Menge grölst und das Video an Insa schickst, ist das auch irgendwie OK. Es ist sogar OK, wenn du dann in die Uni kommst, einen Haufen machst, Salzstangen reinsteckst und sagst: “Alter, der Igel wohnt jetzt hier”.
Wenn du dann aber für futur3 einen Artikel schreibst, auf Facebook auch noch Werbung dafür machst und einfach keine Pointe deliverst, dann geht das definitiv zu weit.