Entgegen des gewöhnlichen Verlaufs eines Semesters am See wird es zum Ende noch einmal ereignisreich an der ZU. Nachdem der Wissenschaftsrat mit großen Augen die Seminare und Studenten der Universität bestaunt hat und die Mission veröffentlicht wurde, gibt es nun sogar etwas Handfestes zu berichten: Der Kraftraum kommt.
Im Turm der Turbulenzen (TdT), sozusagen dem Open Test House des ambitionsloseren Studenten, sollte so einiges entstehen. Vom studentischen Café bis hin zur Partyfläche scheiterten Ideen. Der Traum einer Gruppe um David, Max & co. hingegen wird jetzt Wirklichkeit. Im Sommer wird in einer Testphase der studentische Kraftraum in Betrieb genommen. Zum Fall Semester besteht dann für alle Studierenden die Möglichkeit, zwischen 8 und 22 Uhr direkt am Fallenbrunnen zu trainieren.
Auf der Mitgliederversammlung des Hochschulsports wurde die frohe Nachricht verkündet. Hintergründe und Idee der Neuerung am Fallenbrunnen waren – für die Universität ungewöhnlich – relativ wenig durchgesickert. Mit einem Aprilscherz wurde die Elbphilharmonie des Bodensees vielen wieder ins Gedächtnis gerufen. Nun also im Ernst.
„Viele Studenten und Mitarbeiter sind den ganzen Tag in der Uni und benötigen daher einen Ausgleich“, erzählt David, der Verantwortliche im Planungsteam, Futur Drei. „Insbesondere der Rücken wird durch das ständige Sitzen beansprucht. Durch Krafttraining werden Muskeln aufgebaut, die zur Stabilisation der Muskulatur und Gelenke beitragen. Zudem hilft Sport beim Stressabbau, zum Beispiel in der Prüfungsphase!“
Natürlich fällt ein Kraftraum an der ZU etwas kleiner und vertraulicher aus als an anderen Orten. Zwei Räume mit insgesamt etwas unter 50 Quadratmetern stehen im Erdgeschoss des TdT zur Verfügung, für die in dieser Woche Geräte, TRX-Bänder und Freihanteln bestellt wurden.
Gesponsert wird die Ausstattung unter anderem von der AOK-Krankenversicherung, was Raum für zukünftige Kooperationen im Gesundheitsbereich offenlässt.
Weitere Details werden momentan diskutiert – schon fest steht allerdings, dass es Kooperationsbereitschaft und den vielbeschworenen Spirit braucht, um den Kraftraum dauerhaft am Laufen zu halten. „Ich denke der Umgang mit Stoßzeiten und der Umgang mit den Geräten werden die größten Herausforderungen“, sagt David.
Ein zentrales Thema in der Konzeptentwicklung war auch die Zielgruppenfrage. Wie schafft man es, attraktiv für möglichst viele Interessenten zu sein, ohne dass der Kraftraum überlaufen wird?
Hierzu wird auf eine Mischung aus Offenheit und Disziplin gesetzt: Der Kraftraum steht allen Hochschulsportmitgliedern theoretisch zur Verfügung (also auch den Freunden von der DHBW), es muss allerdings mit ca. zehn Euro Semestergebühr und einer Nutzungserlaubnis eine gewisse Verpflichtung eingegangen werden.
Um den Ablauf zu optimieren, wird momentan noch an einem Verfügbarkeitssystem gearbeitet. Denkbar ist, sich für Zeitslots kurzfristig online einzutragen, damit sich um 16:05 Uhr nicht mehrere Dutzend Leute vor den Türen drängeln. Das Team ist trotz der großen Schritte immer noch im Planungsprozess, weshalb Feedback und Mitarbeit erbeten werden.
Mit – Achtung, keine Ironie – großer Unterstützung des Standortmanagements, Hochschulsports und der Universität insgesamt sind die Kraftraum-Pioniere fast am Ziel angekommen. Aber was hat die Mehrheit der Studierenden am Ende von einem Trainingsraum für zehn Personen?
Natürlich ist das Angebot der Krafträumenden nicht erschöpfend, allerdings liegt es an jedem Einzelnen, das Maximum aus den verfügbaren Quadratmetern herauszuholen. Mit Trainingsutensilien für Männer und Frauen und (nicht zu vergessen) als Teil des breiten Sportangebots an der ZU ist der Kraftraum, wenn er denn öffnet, ein Gewinn. Es wird sich in der Pilotphase im Sommer zeigen, ob man einen restriktiveren oder lockeren Umgang mit dem Kraftraum pflegen soll.
Planer David und der künftige Kraftraumbeauftragte Max freuen sich stellvertretend für das Team über Ideen, Beteiligung und Engagement. Und Futur drei bereitet derweil einen Enthüllungsreport über den Brandschutz im Kraftraum vor.